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Der Einfluss von Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nimmt stetig zu

Der Einfluss von Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nimmt stetig zu

Wahrend weltweit zu erkennen ist, dass Frauen den Mannern in Sachen Bildung generell den Rang ablaufen, besteht bei den Karrierechancen noch immer eine gro?e Diskrepanz, um nicht zu sagen Ungleichheit. Die Emanzipation der Frauen – also die Steigerung der Wahl- und Entscheidungsmoglichkeiten – schreitet in allen Landern der Welt voran, au?ert sich in den verschiedenen Gesellschaftsformen aber auf unterschiedliche Art und Weise. Die okonomischen Wandlungsprozesse in Folge der Wirtschaftskrise werden den Megatrend Female Shift in den nachsten Jahren entscheidend vorantreiben.

Auf dem Weg zur Gleichstellung

Der vielbeschworene Gender Gap konnte in den letzten Jahren laut aktuellem Report des World Economic Forums gro?tenteils vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit geschlossen werden. Im Global Gender Gap Report wird seit nun sieben Jahren die weltweite Geschlechtergleichstellung untersucht. Faktoren, an denen die Verringerung des Gender Gaps festgemacht wird, sind der Zugang zu Gesundheitsversorgung, der Zugang zu Bildung, die politische Beteiligung und wirtschaftliche Gleichstellung. Selbst in Entwicklungslandern genie?en Frauen heute genauso wie Manner eine hohere Schulbildung und sind berufstatig. Doch die Geschlechterkluft ist in puncto Fuhrungspositionen, Verdienstmoglichkeiten und Karrierelevel noch immer stark spurbar.

Die Politik konnte eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung des Megatrends Female Shift spielen – mit einem vernunftigen Beschluss zur Frauenquote oder dem weiteren Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, doch steht sie sich momentan noch selbst im Weg und beharrt zu oft auf dem Status quo, was die kurzlich verabschiedete „Herdpramie“ verdeutlicht. Die Feminisierung der Gesellschaft wird heute nicht mehr nur durch einen soziokulturellen Wertewandel vorangetrieben, sondern vor allem durch okonomische Veranderungen und Neuorientierungen. Die wichtigsten Treiber dieser Entwicklung werden im Folgenden kurz beleuchtet.

Bessere Bildungschancen

Junge Frauen haben in Sachen Schulabschluss in Deutschland ganz klar die Nase vorn. Der gro?te Prozentsatz der Schulerinnen schlie?t die Schulbildung mit (Fach-)Hochschulreife ab (38,2 Prozent). 33 Prozent der jungen Frauen besitzen einen Realschulabschluss, und nur 15,9 Prozent geben sich mit einem Hauptschulabschluss zufrieden. Die er im Bildungsdurst: 24,5 Prozent besitzen in Deutschland nur einen Hauptschulabschluss. Diese Entwicklung zeigt sich schon fruh: Madchen werden haufiger fruhzeitig eingeschult (59,7 Prozent), wohingegen 61,9 Prozent der Jungen verspatet die erste Klasse besuchen.

Weltweit beobachtet die UNESCO einen generellen Anstieg derer, die eine weiterfuhrende Schule besuchen: Seit 1970 bis 2009 ist die globale Gross Enrollment-Ratio im Durchschnitt von 48 auf 69 Prozent bei den Mannern und von 39 auf 47 Prozent bei den Frauen angestiegen. Die gro?ten Zuwachsraten in der sekundaren Frauen sind weltweit klar die Bildungsgewinner Schulbildung der Madchen verzeichnen die sud-, west- und ostasiatischen und die arabischen Staaten. In Qatar, Libyen, Lesotho und Surinam sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern besonders gro? – zugunsten der weiblichen Schulerinnen. Wenn die jungen Frauen Grund- und weiterfuhrende Schule erfolgreich absolviert haben, sind sie nicht mehr zu bremsen. Der „UNESCO World Atlas of Gender Equality in Education“ zeigt klare Vorteile fur Frauen im tertiaren Bildungsbereich, nicht mehr nur in Nordamerika und Westeuropa, sondern auch in Ostasien und dem Pazifikgebiet sowie in Lateinamerika und der Karibik. Frauen sind weltweit klar die Bildungsgewinner.

Mehr Wahlmoglichkeiten in der individualisierten Gesellschaft

Emanzipation hei?t nicht Gleichheit, sondern Freiheit der Wahl. Noch nie hatten wir eine solch ambitionierte Frauengeneration wie heute. Frauen sehen sich selbst als emanzipiert und selbstbewusst – und das uber alle Generationen hinweg. Das gaben 50 Prozent der 14- bis 29-Jahrigen bei der Allensbacher Markt- und Werbetrageranalyse an (im Vergleich 1990: 38 Prozent). Die 30- bis 49-Jahrigen sind gar noch ein Stuck weit selbstbewusster, namlich zu 54 Prozent (1990: 40 Prozent). In der Frauengeneration 50plus hat sich das Selbstbewusstsein seit 1990 fast verdoppelt: von 25 Prozent der 50- bis 64-Jahrigen auf 49 Prozent. Im Schnitt mochte circa die Halfte aller Frauen bis 64 Jahre durch einen Beruf unabhangig sein. Manner ubrigens wunschen sich ebenfalls selbstbewusste Frauen als Partnerinnen: Fur knapp 50 Prozent der jungen Manner zwischen 16 und 29 Jahren ist das Selbstbewusstsein der Partnerin eine sehr wichtige Eigenschaft, bei den uber 30-Jahrigen sind es immerhin noch gut 34 Prozent.

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